24. Mai 2010 21.36 Uhr
Mit dem Velo mache ich mich nun auf der westlichen Insel von Ålesund auf den
Weg. Auch hier sieht das aus wie in San Francisco - hügelig mit steilen
Strassen. Über eine hohe Brücke, die nicht grad eben lang ist, erreicht man die
grosse Insel eins weiter. In der Mitte davon befindet sich ein hoher Berg. Erst
später werde ich erfahren, dass ich da auch noch hätte hoch sollen.
Im Gegenuhrzeigersinn will ich diese Insel nun umfahren. Die Karte, die mir die
Dame im Turistenbüro kopiert hatte, zeigt dies nicht eindeutig auf. Probieren
kann man ja mal. Zuerst gelangt man zum Aquarium von Ålesund. Ich schau mir die
Gebäude von aussen an, interessiert mich jetzt nicht dermassen. Wirkt jetzt auch
nicht wirklich gross, obwohl man zur Küste hin nicht ganz alles erkennen kann.
Der nächste Teil ist wirklich nur ein Schotterwegchen, mit dem Rad aber kein
Problem. Fantastische Aussicht weiter gen Süden - ihr erratet es - zur nächsten
Insel tun sich auf. Etwas später erreicht man den rücksetitig erschlossenen
Sportplatz. Danach muss das Nobelviertel liegen. Ist auch schön ruhig hier.
Ein paar ganz nette Villen hier. Den ganzen Rest dieser Insel zu beschreiben
wäre spielend möglich, ich springe nun aber etwas vor.
Zurück über die Brücke zum Hotel willich nun den nordöstlichen Teil von Ålesund
erkunden. Das ist dort, wo man vom Flughafen oder Festland her kommend den Tunnel
verlässt. Ich fahre aber noch viel weiter, entdecke ein nigelnagelneu
ausschauendes Fussballstadion. Blau Trikottierte laufen gerade ein, wie ich über
ein Fenster erhaschen kann. Sehen jung aus die Leute: U21?
Ich fahre nochmals viel weiter, merke aber erst später, dass es morgen bis zur
Mietwagenverleihstation noch doppelt so weit sein wird. Also doch eher mit dem
Expressbus. Nicht mehr viel weiter als bis zu einem riesigen, aber wunderschön
gestalteten Friedhof und der daneben liegenden modernen Hochschule gings dann
Davor hats einen Imbisstand, dessen Baguettes mit Fleisch, Salat, Sauce und
Currystreusel auf Käse kann man nur empfehlen.
Da man mit dem Rad nicht durch den Tunnel zum Flatholmen fahren darf, muss ich
wohl in die Innenstadt zurück drumrum, um mir das anzusehen. Gestern von der
Fjellstua aus hatte ich schon gesehen, dass es dort wohl nur Industrie gibt.
Ganz hinten gibts aber noch einen völlig intakten Fähranleger, den es wohl seit
der Brücken und Tunnels zum Flughafen nicht mehr braucht.
Später gab ich den Drahtesel wieder ab und wanderte noch etwas durch die
Innenstadt. Beim Hongkong-Fastfood gabs dann noch Nudeln mit allerlei drin.
Nichts spezielles. So beim Essen hörte ich bereits das tiefe Horn des nächsten
Hurtigschiffes. Da musste ich danach nicht nur schnell schauen gehen, auch den
halben Weg wieder hoch zum Fjellstua für bessere Bilder musste sein. Da haut
mich bereits der nächste Brite an. So ein junger Künstler der leider ganz
schlecht hört. Hätte eh keine Rolle gespielt, er hat die ganze Zeit geredet. In
einem schwer verständlichen Dialekt dann noch dazu.
Jetzt bin ich ja wieder im Hotel. Immer wieder ziehen dicke Wolken vorüber und
ein ziemlich kalter Wind zwingt einen hin und wieder zum Aufwärmen. Doch auch
jetzt gleisst die Sonne wieder ins Zimmer und man hat den Eindruck, wieder raus
zu müssen. Es trügt natürlich, der Abend ist schon kalt. Aber wer da von schlechtem
Wetter schreibt, triffts überhaupt nicht. Beim Stadion hatte ich mir mal die
Regenmontur übergezogen. Mehr als ein paar Spritzer sind nie drin. Hat sich also
deswegen nicht gelohnt. Darum sind wohl auch die Webcams immer vertropft und
gleichzeitig dreckig. Da müsste es wohl eher mal richtig runterwaschen.